3. Digi geht online – Fischbook ist nichts für Unerfahrene
„Morgen schon! Noch einmal schlafen und dann kommt er – mein GeburtsTAG! Und morgen bekomme ich Geschenke! BITTE. BITTE. BITTE! Lass es einen Computer werden! Nein, ein Tablet wäre viel besser, denn ich kann mit dem Tablet oder Laptop überall im Zimmer sitzen und spielen! Hm,… wenn ich es mir richtig überlege, dann wäre ein Handy noch besser. Damit werde ich überall, auch draußen, im Internet surfen können. Ach! Endlich morgen schon. Nur noch ein Mal schla…“
So dachte Digi und schlief eingekuschelt in seinem Bettchen ein.
Am frühen Morgen sprang Digi aus dem Bett auf und schwamm eilig ins Wohnzimmer. Auf dem Gabentisch standen viele Geschenke. „Zum Geburtstag viel Glück!“, hörte Digi es an der Tür rufen. Er drehte sich um. Im Zimmer sah er seine ganze Familie: Mama, Papa, seine beiden großen Brüder und die kleine Schwester schwimmend und in die Flossen klatschend.
Mama und Papa schwammen zu Digi und umarmten ihn sehr herzlich. Digi war glücklich und begann, seine Geschenke auszupacken. Er fand ein Schachspiel, ein Buch und ein Bild, das ihm seine kleine Schwester gemalt hatte. Aber… er konnte nicht das finden, wovon er seit dem Ausflug ins Digitale Meer so sehr geträumt hatte. Es war kein Handy dabei, nicht mal ein Computer.

Mit einem traurigen Blick schaute er Papa an. Da merkte er, dass Papa einen kleinen Karton in der linken Flosse hielt. In der rechten Flosse hielt er einen Zettel.
Papa sagte:
„Nun, Digi, heute bekommst du dein erstes SMARTPHONE! Damit kannst du auch ins Internet gehen. Dazu gibt es allerdings ein paar Regeln, die ich gerne heute Abend mit dir besprechen möchte. Bis dahin nutze bitte das Internet nicht alleine!“
Feierlich fand die Übergabe des Geschenks im Wohnzimmer der Delfinfamilie statt. Digi war außer sich vor Freude und konnte es kaum erwarten, mit seinem neuen Handy zu spielen!
Als Digi danach allein in seinem Zimmer war, dachte er:
„Jetzt kann ich auch online gehen und surfen, chatten, Spaß im Internet haben! Wo fange ich an?“
Aus dem Gespräch mit seiner Freundin Mimi wusste er, dass man mit dem Handy im Internet chatten kann. Dafür gibt es im Blauen Meer sogar einen speziellen digitalen Treffpunkt – ein so genanntes SOZIALES NETZWERK. Dort können sich Fische und alle anderen Meereswesen online, also nicht direkt im echten Meer, sondern im Digitalen Meer, von zu Hause oder unterwegs zum Unterhalten treffen. Der Treffpunkt nannte sich Fischbook. Und das Reden miteinander im Chat ist nichts Anderes als das miteinander Schreiben. Man kann dabei sogar lachen oder weinen oder andere Gefühle zeigen. Auch Geschenke kann man seinen virtuellen Freunden schicken. Für all das verwendet man Smileys oder Icons. Man schreibt einander Nachrichten und versendet diese übers Internet an jemanden. Schreiben und lesen konnte Digi bereits, schließlich war er schon neun Jahre alt.
Digi war so aufgeregt, dass er nicht bis zum Abend warten wollte, bis ihm die Eltern alle Regeln erklären, denn er sah letztendlich oft genug, wie seine Eltern und Mimi im „Fischbook“ chatten und sich unterhalten.
Digi dachte sich:
„Internet – das ist doch ganz einfach! Das schaffe ich alleine. Es wird mir nichts Schlimmes passieren.“
Mimi hatte ihm einiges im Umgang mit Handy und Laptop beigebracht, etwas über das Internet erzählt und ihm den Namen „Digi“ gegeben.
„Jetzt werde ich Mimi mit einer Nachricht über Fischbook überraschen!“
Digi dachte:
„Aber wie finde ich dieses Fischbook?“
Da erinnerte er sich, dass es eine SUCHMASCHINE im Internet gibt, mit der man alles finden kann, wonach man nur sucht.
„Fischbook“ tippte Digi mit seinen kleinen Flossen in das Suchfeld ein und schickte die Anfrage los.
Auf dem Bildschirm erschien eine lange Liste mit viel Text. Ganz oben stand „Fischbook“ in blauer Schrift.
Digi klickte auf die blaue Zeile und es öffnete sich die Fischbookseite auf dem Bildschirm.
„So, wie komme ich nun rein?“
Ganz oben stand geschrieben: „Dein PROFIL“ „ANMELDEN“ oder „REGISTRIEREN“.
„Aha! Registrieren.“
Und Digi klickte mit der Flosse auf den Button „Registrieren“. Auf dem Bildschirm erschien das Formular.
Digi las die Fragen und tippte in die vorgesehenen Zeilen die Antworten fröhlich ein. Er gab seinen Namen, seine E-Mail-Adresse und Telefonnummer ein.
Bei „Adresse“ dachte er:
„Mimi hat mir schon beigebracht, meine Adresse nie im Internet zu zeigen, also gebe ich nur ‚Blaues Meer‘ ein. Nun habe ich alles richtig gemacht! Jetzt brauche ich ein Foto von mir, damit Mimi mich erkennen kann.“
Digi richtete die Kamera seines Handys auf sich, lächelte fröhlich und machte ein Selfie. Dann schaute er sein Bild an:
„Gefällt mir gut! Jetzt lade ich es hoch!“
Und er klickte auf den Button „Bild hochladen“.
„Geschafft! Und nun ‚Anmelden‘!“
Digi klickte auf den Button „Anmelden“.
„Jetzt muss ich Mimi finden.“
Digi fand ganz oben die Zeile „Freunde finden“ mit einem Suchfeld und einer Lupe am Ende des Fensterchens.
„Hier muss ich also ‚Seestern Mimi‘ reinschreiben.“
Und er tippte das fröhlich ein. Im selben Augenblick kam auch schon ein Vorschlag: Ein Profil mit dem Namen „Ich bin Mimi“, auf dem Foto war das Bild von Mimi.

Digi rief:
„Super!“
Und er klickte auf den Button „Freundschaft anbieten“.
Er musste nicht mal lange warten, bis auf dem Bildschirm ein Bild mit einem Umschlag mit der Überschrift: „Du hast Post von Mimi“ zu sehen war.
Digi rief:
„Das ging aber schnell!“
Und er klickte auf den Umschlag. Gleich wurde der Brief geöffnet und Digi konnte lesen, was darin stand:
„Hallo Digi! Ich bin es, Mimi! Cool, dass du da bist! Wollen wir uns zum Spielen treffen?“
Eilig tippte Digi eine Antwort:
„Ja! Gerne! Wann und wo?“
In weniger als einer Minute bekam er schon eine Antwort:
„Bei dem grauen Stein in der Seepferdchengasse. Ich bin in 15 Minuten da.“
„Juhu! Das geht super einfach und schnell! Toll! Oh, ich muss los in die Seepferdchengasse!“
In der Seepferdchengasse war nicht viel los und je weiter Digi schwamm und nach dem grauen Stein suchte, desto leerer und dunkler wurde es. Als keine Meereswesen mehr zu sehen waren, wurde Digi ein wenig mulmig im Bauch.
„Wie kommt Mimi darauf, hier zu spielen? Es ist komisch hier“, dachte sich Digi, schwamm aber weiter. Am Ende der Straße entdeckte er einen Stein. Der war grau und hinter dem Stein waren Tierarme zu erkennen. Sie bewegten sich langsam.
